Reisen nach Europa

Aus rein geographischem Blickwinkel betrachtet ist Europa nichts weiter als eine weit nach Westen ragende Halbinsel des Eurasischen Kontinents. Auch die üblicherweise zur Abgrenzung der Kontinente zu Rate gezogene Plattentektonik zeigt keinerlei europäische Eigenständigkeit. Die Eigenstellung Europas rührt eher aus kultureller Hinsicht, wo schon seit Urzeiten verschiedenste Volksstämme angesiedelt sind, die sich zu einer Hochkultur der Zivilisation entwickelten, aus denen schließlich die einzelnen uns heute bekannten Nationalstaaten hervorgegangen sind. Diese historisch gewachsene kulturelle Vielfalt, gepaart mit den äußerst abwechslungsreichen geographischen Gegebenheiten, machen Europa zu einem faszinierenden Ort mit einer Vielzahl lohnenswerter Reiseziele. Wir bei Wildost Natur- und Erlebnisreisen sind selbst naturverliebte begeisterte Reisende und haben uns unsere Passion zum Beruf gemacht, mit dem Ziel auch möglichst vielen anderen die Schönheiten dieses Kontinents zu zeigen. Unser Angebot deckt das gesamte Europa ab.

Angefangen im hohen Norden, auf der skandinavischen Halbinsel, wo die schroffen norwegischen Felsen sich mächtig aus den tief ins Land eingeschnittenen Fjorden erheben, oder in Schweden, wo sich See an See reiht und wir in der Winterszeit, wenn das Land monatelang im Schnee versinkt, mit Ihnen zu den berühmtesten Skilanglaufrennen der Welt aufbrechen, im Sommer aber die Landschaft mit dem Rad oder auf dem Floß erkunden. Auf der anderen Seite der Ostsee nehmen wir Sie mit ins Baltikum. Diese traditionelle Übergangsregion zwischen slawisch und germanisch besiedelten Sprachräumen, hat sich mit dem Litauischen und Lettischen eine sprachliche Eigenständigkeit bewahrt. Die für ihr Streben nach Modernität bei gleichzeitiger Pflege ihrer Traditionen bekannten baltischen Staaten erleben Sie mit uns auf geführten Radreisen.

Was heute unvorstellbar erscheint, war vor über 10.000 Jahren Realität und Europa war von einem kilometerdicken Eispanzer bedeckt. Viele der heute existierenden Landschaftsmerkmale sind in der Eiszeit entstanden. Wenn die zwar gemächliche jedoch unbändige Bewegung des Eises beim Einfrieren einsetzte, wurden riesige Gesteinsmassen verschoben, beim Abtauen stauten sich Seen auf, die sich schließlich schlagartig in Richtung Meer ergossen und sich dabei in die Felsen schabten und so die Mittelgebirge und Seenplatten in Mitteleuropa erschufen. Mit einer Vielzahl an Touren tragen wir diesen gewaltigen wie eindrucksvollen Landschaftsgestaltungsprozessen Rechnung.

Zu Wasser auf einer unserer Paddeltouren legen wir Wert auf oftmals eher unbekannte, so weit wie nur möglich naturbelassene Flüsse, die sich unbegradigt von rationalisierender Menschenhand durch die Landschaft schlängeln. Abseits menschlicher Zivilisation darf der Biber noch seine Dämme bauen, wovon die vielen in die Flüsse gestürzten Baumstämme zeugen, denen Sie mit geschicktem Paddelschlag ausweichen müssen. Das Blut in Wallung bringen Stromschnellen, wenn das Kajak oder Kanu durch wildes Wasser einen Absatz hinabsaust. Beim Knacken der Holzscheite im Lagerfeuer, mit einem Glas Rotwein in der Hand und mit dem Blick auf den sterneübersähten Nachthimmel fühlen Sie sich Eins mit der Natur.

Bis Europa zu dem gewachsen war, was es heute ist, verging eine lange und oftmals von Konflikten belastete Zeit. Der Dreißigjährige Krieg, die Napoleonischen Feldzüge und die beiden Weltkriege sind nur die gravierendsten Beispiele von Elend und Zerstörungswut, die diesen Kontinent leider viel zu oft heimsuchten. Trotz allem ist die Fülle an kulturellem Erbe, das in Europa noch immer vorhanden ist schlichtweg überwältigend. Auf unseren Natur- und Kulturreisen erhalten Sie die perfekte Kombination, um einerseits die landschaftlichen Besonderheiten, aber auch die dort lebenden Menschen und ihre Geschichte kennenzulernen.

Ein weiteres Teilgebirge der Karpathen in unserem Reiseangebot sind das Fagarsch-Gebirge und das Retezat-Gebirge. Ganz im Süden des Höhenzugs gelegen trennen sie Siebenbürgen und die Walachei voneinander. Auch wenn die Zeiten der allgegenwärtigen Pferdefuhrwerke auch in Rumänien langsam zur Neige gehen, ist die ländliche Idylle durchaus noch spürbar. Im Sommer, wenn die kräftige Sonne das Land zur vollen Blüte bringt, erfreuen Wildblumenwiesen im Gebirge das Auge des Betrachters. Auch die Donau fließt auf ihrem langen Weg vom baden-württembergischen Donaueschingen bis ans Schwarze Meer hier entlang und durchbricht mit stetig nagendem Zahn mehrere Gebirgszüge. Der nach der Wolga zweitlängste Fluss Europas steht mit seinen zehn Anrainerstaaten sinnbildlich für den Vielvölkerkontinent.

Ebenso wie Rumänien hat auch die ehemalige Bundesrepublik Jugoslawien, also die heutigen Staaten Serbien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Slowenien, Montenegro, Mazedonien und Kosovo, ein großes Abenteuerpotential, das, mit Ausnahme der slowenischen Alpen und der kroatischen Riviera, erst in jüngerer Vergangenheit für den Tourismus in größeren Zahlen erschlossen wurde. Gerade für Wanderungen in der Wildnis galt und gilt es, über ehemalige Minenfelder aus den Zeiten des Jugoslawien-Krieges informiert zu sein, um jegliche Gefahr auszuschließen.

Rein landschaftlich gesehen, überzeugt die Region mit dem Dinarischen-Gebirgszug und seiner wilden Karstlandschaft, die einst als Imitation des Wilden Westens bei den Dreharbeiten zu den Winnetou-Filmen dienten, ebenso wie die zerklüftete Inselwelt an der adriatischen Küste. Eine wahre Perle stellt hierbei Montenegro dar. Durch seine südliche Lage erlauben es die Wassertemperaturen bis in den November hinein im Meer zu baden. Die steinige Küste sorgt für klares Wasser und ein aufregendes Unterwassererlebnis beim Tragen einer Taucherbrille. Im Landesinnern sorgen die höchsten Berge der Balkanhalbinsel und die tiefste Schlucht Europas für aufregende Wandererlebnisse.

Wie oft man auch nach Osteuropa reist, man wird nie ohne neue Eindrücke zurückkehren, weshalb es sich jedes Mal aufs Neue lohnt, den Wilden Osten für sich zu entdecken.

Unser Name Wildost ist nicht das Produkt einer aufwendigen und teuren Marketingkampagne, sondern vielmehr Ausdruck eines Lebensgefühls der Firmengründer und aller seiner Mitarbeiter. Die Sehnsucht nach Abenteuer, Unvorhergesehenem und Ursprünglichkeit lässt sich wohl nirgends besser stillen als in Osteuropa. Eine gewisse Scheu, die gleichzeitig eine magische Anziehungskraft auf sich vereint, bewirkt dieser Landstrich auf Westeuropäer, die sich irgendwann in pure Faszination verwandelt. Oftmals weniger ausgeprägte touristische Infrastruktur verleiht Osteuropa einen unverwechselbaren Charme, den Sie auf einer unserer vielen Touren in diesen Raum möglichst selbst erleben sollen.

Angefangen bei der Masurischen Seenplatte, der Heimat der Störche wo Sie mit einer Kombination von Fahrrad, Kajak und Wanderungen diese dünn besiedelte Region von ihrer schönsten Seite kennenlernen. Für viele hat eine Tour hierhin noch bewegendere Begleiterscheinungen, denn nicht selten haben die Großeltern oder Urgroßeltern in einem der Dörfer ihre Heimat gehabt. Auch diesbezüglich sind längst nicht alle kulturellen Spuren verschwunden und an vielen Orten finden sich Zeugnisse der früheren Einwohner. Das vormals sehr stark belastete Verhältnis zu diesem Thema entspannt sich mit größerem zeitlichem Abstand immer weiter, so dass heutzutage eine recht unbefangene geschichtliche Betrachtung auf lokaler Ebene oftmals möglich ist.

Etwas weiter südlich, im Grenzgebiet zwischen Polen und der Slowakei befindet sich die Tatra. Sie ist ein Teilgebirge des großen Karpathenbogens, der sich, mit einigen Ausläufern, von der Gegend um Wien durch Mähren und Galizien bis in die Walachei zieht. Sommer wie Winter ist die Tatra ein äußerst attraktives Reiseziel. Die schroffen Felsen im Hochgebirge mit dem Krummhorn (Krivan), der Gerlsdorfer Spitze (Gerlachoský stít) und der Meeraugspitze (Rysy) als bekanntesten Vertretern, sind gleichzeitig anziehend wie furchteinflößend. Im Frühjahr, wenn die Schneemassen in den Bergmassiven zu tauen beginnen, fließt das Wasser mit lautem Getöse in Sturzbächen zu Tale. In verschiedenen Schwierigkeitsstufen nehmen wir Sie mit in das von der räumlichen Ausdehnung her kleinste Hochgebirge der Welt. Ob eine Wandertour ohne Gepäck mit mittelschwerem Relief, eine Schneeschuhtour in tiefstem Winter oder unsere Königstour, die große Überschreitung mit Vollgepäck, für jeden Wanderer mit Hochgebirgsambitionen ist etwas dabei.

Die vielleicht prägnanteste Landschaftsform in Mitteleuropa ist der Alpenraum. Das nach dem Kaukasus zweithöchste Gebirge trennt Süd- von Mitteleuropa. Es wird in seiner gesamten Ausdehnung von Slowenien im Osten bis nach Südfrankreich im Westen touristisch genutzt. Die Infrastruktur ist vielerorts auf winterlichen Massentourismus ausgelegt, wie Hunderte von Liftanlagen und Hotelburgen belegen. Das Gebirge wirkt zudem als Klimascheide und hält Kaltluftfronten vom Vordringen in südlich des Hauptkamms gelegene Gebiete ab, was dort für recht milde Temperaturen im Vergleich zur Nordseite sorgt. Die hohe Anzahl an Touristen ist Fluch und Segen zugleich. Zum einen hat sie den Einwohnern ein überdurchschnittlich hohes Maß an Wohlstand verschafft, andererseits gehen mit dem Ausbau der Tourismuseinrichtungen starke Einschnitte in die Natur einher. Hier gilt es für jeden einzelnen Reisenden mit Bedacht zu handeln und das für sich und die Region beste Produkt auszusuchen.

Weitaus weniger bekannt, aber nicht minder attraktiv sind die Inseln im Mittelmeer, welches Europa von Afrika trennt. Während die großen Inseln wie Mallorca und Ibiza auf den Balearen, Sardinien und Korsika vor der französischen Riviera oder Kreta im östlichen Mittelmeer zu den üblichen Verdächtigen bei Badeurlaubern, aber auch Wanderern und Seglern zählen, sind hier eher die kleinen Eilande gemeint, die sich rund um den griechischen Peloponnes oder nördlich der größten aller Mittelmeerinseln, Sizilien, befinden. Die Liparischen Inseln sind nur per Boot zu erreichen und dementsprechend ein eher selten angelaufenes Ziel. Lohnenswert ist die Bootsfahrt aber allemal, insbesondere für diejenigen, die einen aktiven Vulkan aus der Nähe sehen wollen. Der Stromboli ist der aktivste Vulkan der Welt, aufgrund seiner dauerhaften Aktivität.
Westeuropa

Ein nicht minder interessantes Reiseziel stellt Westeuropa dar, das sich von den britischen Inseln über Frankreich bis auf die Iberische Halbinsel erstreckt, wo in der Nähe von Tarifa Europas südlichster Punkt auf dem Festland liegt und Afrika schon in Sichtweite ist. Irland profitiert vom Golfstrom, der ganzjährig warmes Wasser aus der Karibik nach Norden spült und das Einfrieren des Meeres im Winter verhindert. Wanderungen in Irland sind aufgrund der saftigen grünen Wiesen und der prächtigen Mittelgebirgslandschaft besonders reizvoll.

Weitere spektakuläre Inseln finden sich fernab des Festlandes mitten im Atlantik. Die zu Portugal gehörenden Inselgruppen der Azoren und Madeiras bestechen durch eine sehr spezielle Pflanzenwelt, die sich aufgrund der Abgeschiedenheit und Isolation teilweise stark vom Festland unterscheidet. Der vulkanische Ursprung der Inseln, sie sind Teil des Mittelozeanischen Rückens, sorgt für ein außerordentlich interessantes geographisches Profil, das vielseitige Aktivitäten wie Wandern, Klettern oder Mountainbike-Touren ermöglicht.