Auf dieser Reise laden wir Sie ein, den winterlichen Baikalsee im beginnenden Frühjahr zu besuchen.
Der Baikal ist der größte, älteste, sauberste und vielleicht auch der geheimnisvollste See der Welt. Das liegt vielleicht auch an seiner enormen Tiefe von über 1600 Metern. Von etwa Januar bis Mai ist der See komplett zugefroren. Das glasklare und tiefblaue Eis glitzert in der Sonne und Sie können auf Schritt und Tritt fantastische Motive entdecken: hellblau schimmernde Eisschollen, schillernde Luftblasen im extrem klaren Eis, Felsen und Grotten, die von Reif und Eis bizarr eingehüllt sind. Rings um den Baikal sind Dörfer, Wälder und Berge tief verschneit. Dazu kommen von Wind, Sonne und Kälte bizarr geformte Eiskaskaden und glänzende Packeisfelder, die sich am See entlang ziehen. Vor allem in der winterlichen Zeit können Sie die Ruhe der Natur besonders genießen. Wenn die Sonne am Baikal untergeht, taucht sie die Landschaft in warme Farben und das Eis glänzt atemberaubend schön.
Klirrender Kälte werden Sie allerdings nicht begegnen. Im März liegen die Temperaturen am Tag meist zwischen ca. -5°C und +3°C, die Nachttemperaturen zwischen -10°C und -15°C. Es herrscht ein trockenes Klima, weshalb man Minusgrade nicht so stark wie in Europa spürt.
Übrigens gibt es auf der Insel Olchon über 300 Sonnentage im Jahr und die Winter sind meist milder als auf dem Festland.
Auf dem Weg von Irkutsk zum Baikalsee machen Sie einen Halt am Freilichtmuseum Talzy, welches eine umfangreiche Sammlung von sibirischen Holzhäusern beherbergt. Diese wurden originalgetreu restauriert und gewähren dem Besucher einen spannenden Einblick in das Leben im „alten Sibirien“.
Listwjanka und Wanderung über das Eis des Baikal
Der Ort Listwjanka liegt ca. 70 Kilometer von Irkutsk entfernt und erstreckt sich über etwa 5 Kilometer entlang des Baikalseeufers. Der Name des Dorfes mit rund 1500 Einwohner geht auf die vielen sibirischen Lärchen zurück, die hier zu finden sind. Das russische Wort „listvenitza“ bedeutet auf Deutsch Lärche. Sie besuchen den Markt und wer möchte, kann optional das Baikalmuseum besuchen.
Ihre 2-Tage-Wanderung über das Eis startet von Listwjanka aus. Ihr Hauptgepäck wird zum Ziel, dem kleinen Dorf Bolschoje Goloustnoje transportiert. So sind Sie nur mit einem leichten Rucksack unterwegs. Es geht am westlichen Ufer entlang, über das Eis und auf einem Teilstück des Great- Baikal-Trails. Sie passieren Steilküste, Strand und Wald, es geht durch zwei malerische Täler im Pribajkalskij Nationalpark und Sie können immer wieder die winterliche Pracht des Baikalsees genießen.
Die kleine Siedlung Bolschoje Goloustnoje entstand im 17. Jahrhundert und ist heute ein beliebtes Ziel von Wander- und Trekkingfreunden. Sie besuchen die neu aufgebaute Nikolaus-Kirche am Baikalufer, genießen den wunderbaren Ausblick vom Schamanenberg und können am Abend in Ihrer Unterkunft in der Banja (russ. Art der Sauna) entspannen.
Unterwegs in der Tazheran-Steppe
Bevor Sie die Insel Olchon erreichen, gehen Sie in der Tazheran-Steppe auf Entdeckungstour. Das Gebiet erstreckt sich vom Dorf Elantsy bis zum Dorf MRS in der Nähe der Bucht von Mukhor über eine Länge von 45 Kilometern. Die Breite der Tazheranskaya-Steppe beträgt rund 25 Kilometer. Sowohl klimatisch als auch geologisch ist außergewöhnliche Landschaft reizvoll. Die Region gehört zu den Gegenden am Baikal, wo der geringste Niederschlag verzeichnet wird. Die Gesteinsschichten, welche man an der Oberfläche der Steppe findet, sind bis zu 400 Millionen Jahr alt. Das Tazheran-Massiv ist für seine einzigartigen Mineralformationen bekannt. Hier finden sich etwa 150 verschiedene Mineralien, darunter zwei neue: Tazheranit, benannt nach den tazheranischen Steppen, und Azoproit. Interessant sind auch die Salzseen und Höhlen und die artenreiche Flora der Naturlandschaft. Einst wurde das Steppengebiet von Ewenken, Burjaten und Russen besiedelt und vor allem im Sommer als Weidefläche genutzt. In dieser Zeit die Luft erfüllt vom Duft der zahlreichen Wildkräuter, welche dann die Steppe zu blühen bringen.
Mehrere heilige Orte der Schamanen befinden sich in der Tascheran-Steppe. Sie erkunden den Berg Ekhe-Erdo (Yekhe Yordoy), welcher ein Schauplatz uralter schamanistischer Riutale ist. Der markante kegelförmige Berg erhebt markant aus der Auenlandschaft des Flusses Anga und ist von allen Seiten deutlich sichtbar. Vom Gipfel des Berges Mount Shebete eröffnet sich dem Reisenden die ganze Schönheit der Landschaft.
Die Tazheran Steppe bewahrt viele Geheimnisse und mysteriöse Orte. Einer davon ist das von Legenden umwobene Tal der Steingeister. Es ist ein malerischer Ort mit großen Steinaufschlüssen mitten in der Steppe. Die Felsbrocken sind im Lauf Zeit durch Wind und Wetter verwittert und so entstanden bizarre Formen. Lassen Sie der Fantasie freien Lauf und hören Sie die uralte Legende von den zwei mächtigen Schamanen Weiß und Schwarz, welche einen großen Kampf um Leben und Tod und die Macht über die Welt begannen…
Es ist auch eine Besteigung des höchsten Berges der tazheranischen Steppe geplant. Fast 1000 Meter erhebt sich der Tan-Khan (übersetzt etwa: „Herr der Dunkelheit“). Vom Gipfel öffnet sich ein fantastisches Panorama: Lassen Sie Ihren Blick über die Weite der Steppe schweifen, über der die Schatten der Wolken tanzen, blicken Sie bis zur Insel Olchon und zum tief zugefrorenen Baikalsee.
Eine Wanderung führt Sie zum Delta des Flusses Sarma, ein Stück flussaufwärts zu einem schönen Aussichtspunkt. Durch die Sarma-Schlucht in der Nähe erreichten russische Kosaken 1643 erstmals den Baikalsee. Interessant ist die Schlucht, durch welche nicht nur die Sarma als tosender Gebirgsfluss fließt. Auch kalte arktische Luft vom Prilenskaya-Hochland dringt durch das enge Tal ab, von wo aus sie durch einen natürlich geformten Windkanal zum Baikalsee durchbricht. So entsteht der Baikalwind Sarma, der für seine Kraft bekannt ist. Die Sarma-Schlucht vereint die schöne Naturlandschaft mit der Geschichte und den Legenden seiner Bewohner.
Insel Olchon
Da sogenannte „Kleine Meer“ (Maloye More) liegt zwischen der Insel Olchon und dem Westufer des Baikalsee. Sie wandern zur schmalsten Stelle und dann weiter an der östlichen Küste von Olchon. Es begleiten Sie tolle Ausblicke über die winterliche Landschaft des Baikal. An einer kleinen Bucht gehen Sie an Land weiter entlang der Steilküste – Ihr Ziel ist das Dorf Khuzhir und er berühmte Schamanenfelsen, welcher auch Cape Burkhan genannt wird. Es erwartet Sie ein unglaublich malerischer Ort, zudem seit Jahrhunderten Menschen pilgern und von dem viele Reisende träumen. Der mächtige Felsen aus Kalksteinmarmor gehört zu den neun Schreinen Asiens und man soll hier eine besondere Energie und Kraft spüren…
Olchon ist die größte Insel im Baikalsee und birgt eine unglaubliche Natur: Es gibt dichte Wälder an der Ostküste, raue Marmorfelsen und liebliche Sandstrände mit Dünen im Westen und karge Steppen. Die Insel Olchon wird von rund einem Fünftel des Süßwassers unserer Erde umspült, wenn Sie sich jedoch von der Küste der Insel entfernen, werden Sie nicht einmal einen kleinen Bach finden. Aus diesem Grund heißt die Insel auch "Olkhan", was in der Sprache der burjatischen Ureinwohner "trocken" bedeutet.
Per Geländewagen machen Sie sich auf in den Norden der Insel. Je nach Beschaffenheit es Eises geht es über den See oder über Land. Sie machen Halt an Buchten, winzigen Inseln und Grotten, die von Eis und Schnee eingehüllt sind und die der Winter oft mit bizarren Eisgebilden geschmückt hat. Sie passieren auch die Peschanaya-Bucht. Diese berühmte Bucht des Baikal mit ihrem feinen Sandstrand wird von zwei pyramidenförmigen Felsen malerisch eingerahmt. Das Kap Sagan-Khushun wird auch „Kap der „Drei Brüder“ genannt. Die eindrucksvollen weißen Marmorfelsen des Kaps sind mit roten Flechten überzogen und es heißt, dass es drei Brüder seien, welche ihrem schamanischen Vater nicht gehorchen wollten und so in Steinblöcke verwandelt wurden. Besonders im Winter bietet sich vom Eis des Baikal ein toller Blick auf die Felsformationen. Von hier aus wandern Sie dann weiter zur nördlichsten Spitze von Olchon, dem Kap Khoboy. Fast wie ein Stoßzahn erhebt sich der säulenförmige Felsen über dem Baikalsee. Bei klarem Wetter öffnet sich von hier ein fantastischer Panoramablick über den See bis zu den verschneiten Bergen am gegenüberliegenden Ufer und auch die Ushkany-Inseln kann man sehen. Das Kap Khoboy ist ein heiliger Ort für viele burjatische Gläubige. Man erzählt sich, sie kamen hierher, um den Geistern Opfer darzubringen.
Irkusk, die Hauptstadt Ostsibiriens
Während Ihrer Reise ist auch Zeit, um in Irkutsk auf Entdeckungstour zu gehen. Es erwartet Sie eine Stadtbesichtigung und Sie können auch auf eigene Faust die Stadt erkunden und dabei vielleicht das ein oder andere Urlaubssouvenir erwerben.
Die alte Kaufmannsstadt blickt auf eine traditionsreiche Geschichte zurück. 1686 erhielt Irkutsk das Stadtrecht und entwickelte sich zu einem bedeutenden Umschlagplatz. Hier handelten Kaufleute aus Russland, China und der Mongolei unter anderem mit Pelzen, Seide, Tee und Gewürzen. Irkutsk war ein „Tor zum Osten“. Am Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt durch Offiziere und Angehörige der Aristokratie Russlands auch zu einem kulturellen und geistigen Zentrum in Sibirien. Viele der Dekabristen, welche sich in einem Aufstand gegen die Herrschaft des Zaren auflehnten, wurden nach der Niederschlagung nach Sibirien verbannt. Dort hinterließen sie einen nachhaltigen Einfluss auf die politische und kulturelle Entwicklung der Region im Osten Russlands.Durch die Anbindung an die Transsibirische Eisenbahn 1898 konnten nun auch Bodenschätze in größerem Umfang transportiert werden und Irkutsk erhielt neue wirtschaftliche Impulse.
Heute ist die Stadt an der Angara eine moderne Metropole mit mehreren Universitäten, zahlreichen Museen und Theatern. Auch viele historische Bauwerke haben sich erhalten.
Optionale Anreise mit der Transsib
Wer möchte kann diese Reise verlängern und von Moskau mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Irkutsk fahren. Bei dieser Variante sind Sie drei oder auch 4 Tage länger unterwegs. Zu empfehlen ist auch eine Zusatzübernachtung in der Hauptstadt Moskau. Sprechen Sie uns an, wir unterbreiten Ihnen gern ein individuelles Angebot.
Höhepunkte:- Wanderungen über das Eis des Baikalsee am westlichen Ufer
- Eiswanderung zur Sonneninsel Olchon
- unterwegs in der Tascheran-Steppe mit Aufstieg zum Tan-Chan (998 m)
- zwei Übernachtungen bei einheimischen Familien und Banja-Besuch
- fantastische Naturerlebnisse am winterlichen Baikalsee