Italien - Trauminseln & Feuerberge im Mittelmeer

Die Liparischen Inseln (ital. Isole Lipari) bzw.) liegen vor der Nordküste Siziliens im Tyrrhenischen Meer. Sie werden auch als Äolischen Inseln (ital. Isole Eolie) oder als “Inseln der Winde” bezeichnet, denn schon in der griechischen Mythologie erwähnte man die Inselgruppe. So soll der mächtige Gott Äolus, der Hüter der Winde, hier Zuhause gewesen sein.
Der aus sieben Inseln bestehende Archipel bietet seinen Besuchern viele Highlights. Jede der Inseln vulkanischen Ursprungs besitzt ihren unverwechselbaren Charakter: Sie besitzen abwechslungsreichen Landschaften, hübsche Dörfer und werden vom glasklaren Wasser des Mittelmeeres umspült. Seit dem Jahr 2000 gehören die Liparischen Inseln zum Weltnaturerbe der UNESCO.
Es erwartet Sie eine abwechslungsreiche Natur- und Wanderreise, welche Sie auf die Inseln Lipari, Stomboli, Salina und Vulcano führt. Panoramareiche Wanderungen wechseln sich ab mit Zeit zum Baden und Relaxen und Sie können das hübsche Städtchen Lipari erkunden. Die Inseln mit ihrer nahezu unberührten Natur sind ein echter Geheim-Reisetipp in Europa

Stromboli und der „Leuchtturm des Mittelmeeres“

Die wohl bekannteste Insel ist Stromboli. In regelmäßigen Abständen bietet der einzige ständig tätige Vulkan Europas ein faszinierendes Naturschauspiel. Der Vulkan nimmt fast die ganze Insel ein und ragt mit seiner fast perfekten Kegelform fast 930 Meter auf. Auf der kleinen Insel gibt es zwei Ortschaften, in denen knapp 600 Menschen im Schatten des Vulkanberges leben. Nach einer Wanderung am Abend hinauf zum Krater können Sie aus nächster Nähe beobachten, wie der “Leuchtturm des Mittelmeeres” glühende Lava in den Nachthimmel spuckt. Sehr spannend ist es auch die Sciara del Fuoco zu bestaunen. Dieser Lavastrom, welcher auch als „Feuerrutsche“ bekannt ist, ergießt sich aus einer Spalte unterhalb des Kraters bis zum Meer.
Zudem ist auf der Insel Stromboli Zeit zum Baden und Relaxen an den feinen Lavasandstränden. Eine optionale Bootstour rund um die Insel, zum hübschen Dorf Ginostra und zum Felsen Stombolicchio mit dem Leuchtturm, sollten Sie sich während dieser Reise ebenfalls nicht entgehen lassen. Als Naturattraktion wurde die Insel auch weltweit bekannt, als 1949 der Film „Stromboli“ des italienischen Regisseurs Roberto Rossellini mit der unvergessenen Ingrid Bergmann in der Hauptrolle in die Kinos kam.

Wandern auf der Insel Vulcano

Die südlichste der Liparischen Inseln ist Vulcano und ein „heißer“ Reisetipp. Die Insel wurde nach Vulcanus, dem römischen Gott des Feuers und der Schmiede benannt und macht eine ihrem Namen auch alle Ehre: Sie unternehmen eine panoramareiche Wanderung zum 391 Meter hohen Vulkan. Er ruht seit über einhundert Jahren und doch überall zischt und brodelt es aus dem Erdboden. Sie wandern rund um den eindrucksvollen Gran Cratere mit seinen dampfenden Fumarolen, Solfataren und Schwefelablagerungen. Nicht nur die vulkanische Tätigkeit fasziniert, sondern auch der Blick in den großen Krater und die traumhaften Ausblicke über das Meer bis hin zu den Nachbarinseln. Bei klarem Wetter zeigt sich sogar der Krater des Ätna auf Sizilien.
Wer Lust hat, kann auf Vulcano ein „Gesundheitsbad“ nehmen und im Fangobecken relaxen. Der heilkräftige Schlamm kann im Anschluss im klaren Meer abgespült werden, das an einigen Stellen durch unterseeische Fumarolen „beheizt“ wird. Nach einer erlebnis- und aussichtsreichen Wanderung lässt es sich am traumhaften schwarzen Strand Baia Negra in einer malerischen Bucht wunderbar entspannen.

Lipari – die größte Insel entdecken

Lipari ist die größte und gleichzeitig bevölkerungsreichste Insel des Archipels. Der Hauptort Lipari hat heute rund 5000 Einwohner. Weitere ca. 3000 Menschen leben in den kleinen Orten, die sich über die Insel mit ihrem südlichen Flair verteilen. Die wechselvolle Geschichte der Insel reicht über viele Jahrtausende zurück. Man nimmt an, dass die Siedler von den fruchtbaren Vulkanböden angezogen wurden und mit Obsidian, Bimsstein, Schwefel und Salz handelten.
Eine Wanderung führt Sie entlang der zerklüfteten Westküste von Lipari mit einmaligen Ausblicken auf malerische Buchten und die anderen Äolischen Inseln. Um den Ausblick auf die Inseln Vulcano und Vulcanello im Licht der untergehenden Sonne zu erleben, wandern Sie an einem Abend über die Punta della Crapazza zum alten Observatorium.
Lipari bietet jedoch noch viele weitere Wandertouren durch weitgehend unberührte Natur: Sie können schroffe Felsen, karge Gebirgszüge, tief eingeschnittene Schluchten, sanfte Buchten mit türkisschimmernden Wasser und wunderbare Strände entdecken.
Es bleibt auch Zeit, um durch die Gassen von Lipari Stadt bummeln, das interessante Museo Eoliano besuchen oder dem mächtigen Burgberg mit dem alten Kastell einen Besuch abstatten. Es ragt auf einem 60 Meter hohen Felsen über dem Meer und ist das Wahrzeichen von Lipari. Hier befindet sich auch die eindrucksvolle La Cattedrale, die dem Inselheiligen San Bartolo geweiht ist.

Salina – die üppig grüne Insel

Ein Muss für jeden Naturliebhaber und ein weiteres Highlight dieser Wanderreise ist ein Ausflug zur Insel Salina. Dank vieler Wasserquellen ist das Eiland üppig grün und fruchtbar. Berühmt ist Salina auch für die Kapern und den Malvasia-Wein.
Der Name der Insel kommt aus dem Lateinischen und bedeutet etwa: „die Salzige“. In der Antike waren hier tatsächlich Salinen zu finden. Das Landschaftsbild prägen wilde Steilküsten und vor allem die imposanten Zwillingsvulkane, deren Krater längst erloschen sind. Daher kommt ein weiterer griechischer Name der Insel: Didyme – Zwillinge.
Bei einer Wanderung hinauf zum Monte Fossa delle Felci (962 m) erklimmen Sie den höchsten Gipfel der Liparischen Inseln. Genießen Sie das 360 Grad Panorama mit dem 860 Meter hohen Nachbarvulkan Monte die Porri, den Inseln Alicudi und Filicudi sowie die die reichste Flora und Fauna des Archipels.
Strände sind auf Salina nicht zu finden, jedoch macht es Spaß durch die kleinen Orte mit ihren schmalen Gassen zu schlendern, in einem Café zu verweilen und das sehr authentische Inselflair zu genießen. 1983 wurde Salina zum Naturpark erklärt.